zurück

 

Marathon in

Datum

Zeit

Platz

 

 

 

Gesamt

AK

Hamburg

21. April 1996

3:51:07 Std

3689.

563.

Mein erster Marathon. Ein großartiges Erlebnis, auch wenn ich danach zwei Tage keine Treppe mehr gehen konnte. Ich hatte viel zu wenig trainiert, aber trotzdem konnte ich durchlaufen ohne auch nur einmal anzuhalten. Und das ist doch eine gute Leistung, immerhin hatte ich erst 10 Monate vorher mit dem Laufen angefangen und erst kurz vor Hamburg meine ersten richtigen Laufschuhe gekauft.

Frankfurt

27. Oktober 1996

3:07:29 Std

741.

189.

Ein halbes Jahr später geht man mit den Erfahrungen des "ersten Mals" schon ganz anders an die Sache ran. Ich hatte mich auf allen Strecken zwischen 5000m und Halbmarathon stark verbessert und peilte deshalb insgeheim eine Zeit unter 3:15 Std an. Meinen Eltern hatte ich gesagt wann ich ungefähr an welchem Punkt vorbeikommen müsste. Zum Glück standen sie rechtzeitig da, sonst hätten sie mich jedes Mal verpasst! Mit der Zeit die am Ende herauskam hatte ich aber selbst nie gerechnet.
Frankfurt

26. Oktober 1997

2:52:28 Std

282.

59.

Ein Jahr Training und ein neues Ziel: Diesmal war es an der Zeit die 3-Stunden Mauer zu durchbrechen, das hat auch geklappt und zwar deutlich. Im dritten Marathon die 3. Bestzeit und die gleich 15 Minuten besser als die alte Marke. Vom Gefühl her vielleicht der Beste Marathon den ich bis heute gelaufen bin, die zweite Hälfte sogar schneller als die Erste.
Hamburg

19. April 1998

2:48:56 Std

280.

65.

Zum zweiten Mal Hamburg und wieder ein super Erlebnis. Die Hamburger Zuschauer sind doch die Besten. Mit ihrer Hilfe kann meine Serie ausbauen und ich verbessere meine Zeit noch mal um fast 4 Minuten und kann unter 2:50 Std bleiben. Zwar gehe ich die erste Hälfte viel zu schnell an und breche ab km 30 dementsprechend ein, kann aber die gute Zeit noch ins Ziel retten.
Berlin

20. September 1998

4:26:03 Std

16401.

2151.

Diesmal geht es wieder darum eine Bestzeit zu knacken, aber nicht meine eigene. Ich will Klaus Rulf helfen seine Bestzeit von 4:30 zu verbessern und möglichst nahe an die 4 Stunden Marke zu kommen. Bis zur Hälfte läuft es auch noch gut, ich versorge Klaus mit Bananen und Getränken und er konzentriert sich auf das Laufen. Doch schon bei km 22 kommt ein ziemlicher Einbruch verursacht durch die Rückenschmerzen von Klaus und wir müssen das Tempo deutlich reduzieren. Mit eisernem Willen beißt Klaus sich trotzdem durch und wir retten uns doch noch mit neuer Bestzeit ins Ziel. An diesem Tag merke ich was es heißt 4 1/2 Stunden unterwegs zu sein und wie sehr sich die Läufer im hinteren Teil des Feldes oft quälen müssen. Den nächsten Marathon laufe ich lieber wieder schneller!
Frankfurt

25. Oktober 1998

2:53:31 Std

427.

100.

Zum ersten Mal keine Bestzeit. Aber richtig Enttäuscht bin ich nicht. Ich kann ja nicht jedes Mal schneller werden. Auch der sehr starke Wind macht allen Läufern das Leben schwer und zerstört auf den letzten Kilometern noch meine Hoffnung wenigstens meine Zeit vom letzten Jahr zu erreichen. Meine nächste Bestzeit wird jetzt etwas auf sich warten lassen, da für mich im nächsten Jahr das Radfahren im Vordergrund stehen wird. Ich habe mich für das 1000km Non-Stop Radrennen auf dem Hockenheimring angemeldet.
Aschaffenburg

03. Oktober 1999

2:48:13 Std

19.

12.

20000 Radkilometer in den Beinen und dann wird das Hockenheimrennen 3 Tage vor dem Start abgesagt. Noch am selben Tag beginne ich mit dem Lauftraining und melde mich für den Aschaffenburger Marathon an obwohl ich nur noch 4 Wochen Zeit habe. Auf der im Vergleich zu den Städtemarathons sehr schweren Aschaffenburger Strecke und praktisch ohne Zuschauerunterstützung kommt es hier ganz besonders auf die richtige Einstellung im Kopf an, denn die nötige Kondition habe ich von den Zahlreichen Radmarathons mit teilweise 250 km Länge. Die Zeit dann doch eine Überraschung: Neue Bestzeit, wenn auch nur um 43 Sekunden verbessert. Bei der Wertung zur unterfränkischen Meisterschaft kann ich sogar Platz 5 erlaufen.
Hamburg

21. April 2000

------------

 

 

Durch und durch katastrophal verläuft mein 3. Hamburgmarathon. Diesmal starte ich für die Bundeswehrmannschaft und will wieder an meine Aschaffenburger Leistung anknüpfen. Doch morgens kommen wir erst auf den letzten Drücker zum Start, ich kann meine Getränke nicht mehr abgeben und auf der Strecke gibt es nur Wasser. Aufgrund eines Fehlers finde ich mich in Startblock 3 wieder, also ganz hinten. Bis zur Startlinie brauche ich schon 6 Minuten und auch danach geht es nur im Schritttempo weiter. Bis ich einigermaßen in Tritt komme sind wir schon bei km 5 und ich habe 12 Minuten verloren. Bei km 18 muss ich mir dann noch eine Toilette suchen, auch dazu war vor dem Start keine Zeit mehr. Nach der Hälfte werfe ich demotiviert die Flinte ins Korn und beschließe 3 Wochen später in Hannover noch mal richtig anzugreifen, bevor es in den Kosovo zum KFOR-Einsatz geht. Heute muss ich sagen, einen Marathon würde ich nur noch abbrechen wenn es wirklich nicht mehr anders geht, alleine das Gefühl es ins Ziel geschafft zu haben ist es wert durchzuhalten.
Hannover

14.Mai 2000

3:20:38 Std

170.

32.

Schon zum zweiten Mal hintereinander geht mein Marathonlauf daneben. Diesmal bekomme ich nach der Hälfte Bauchschmerzen und breche total ein und zum ersten Mal muss ich sogar Gehpausen einlegen. Doch diesmal kämpfe ich mich wenigstens durch, Hauptsache ankommen heißt das Motto. Wovon der Einbruch kam weiß ich bis heute nicht genau aber ganz sicher werde ich mich nicht noch mal so überstürzt für einen Marathon anmelden, als Ersatz für einen anderen der nicht so gut gelaufen ist.
Hamburg

22.April 2000

2:48:09 Std

242.

53.

Nach zwei mehr oder weniger verpatzten Marathons war ich diesmal ein bisschen in Zugzwang. Auf keinen Fall sollte es diesmal wieder einen Reinfall geben. Trainiert hatte ich genug  (Stimmt's Jens?) und so war ich guter Dinge als wir am Freitagmorgen mit einem ganzen Bus voller Läufer nach Hamburg fuhren. Mehr über das Marathon-Wochenende könnt ihr unter der Rubrik "Berichte" lesen. Den Marathon selbst ging ich bei 2°C und trockenem Wetter ziemlich vorsichtig an, erst bei km 15 wurde ich dann schneller. Weitere 5 km später begann die Gruppe in der ich lief richtig Tempo zu machen (teilweise 3:38 min/km). Bei km 28 ließ ich mich dann etwas zurückfallen und nahm etwas Geschwindigkeit heraus. Noch bis zur 35 Kilometermarke sah alles nach einer Zeit um die 2:45 Std aus, doch dann kam der Mann mit dem Hammer und machte meinen Träumen ein jähes Ende. Mit eisernem Willen kämpfte ich mich jetzt durch, zumindest Bestzeit wollte ich jetzt noch laufen. Im Ziel waren es dann schließlich gerade mal 4 Sekunden unter meiner Zeit von Aschaffenburg, aber ich habe es geschafft und ich muss sagen ich bin sowohl mit der Zeit als auch mit der Platzierung sehr zufrieden auch wenn mit etwas mehr taktischem Geschick mehr drin gewesen wäre. Ich darf meine Bestzeit aber auch nicht zu weit nach oben treiben, ich brauche ja auch für die Zukunft noch Ziele .
Köln

07.Oktober 2001

2:51:54 Std

126.

27.

Diesmal hatte ich keine neue Bestzeit geplant, ich hatte zwar im September gut trainiert, aber im August konnte ich teilweise fast gar nichts machen, und hatte deshalb viel zu wenig Kilometer in der Vorbereitung. Trotzdem, unter 3 Stunden wollte ich auf jeden Fall laufen und möglichst nahe an meine  Bestzeit vom Frühjahr herankommen. Das Wetter war eigentlich ideal und so ging ich gutgelaunt mit 15000 anderen Läufern auf die Strecke. Schon ab Kilometer 2 hatte ich mein Tempo gefunden und lief gleichmäßig immer ein 4 min/km Tempo und hatte max. Abweichungen von +/- 2 sec. Angefeuert von den vielen und wirklich guten Zuschauern konnte ich dieses Tempo auch bis Kilometer 35 halten. Wie schon in Hamburg verlor ich dann auf den letzten 7 Kilometern 3 Minuten, ansonsten hätte ich fast doch noch eine Bestzeit geschafft. Aber die ist jetzt für meinen Frühlingsmarathon fest eingeplant, wenn mir die Vorbereitung keinen Strich durch die Rechnung macht.
Hamburg

21. April 2002

2:45:00 Std

184.

39.

Aufgeregt, aber doch guter Dinge war ich vor diesem Marathon. Diesmal sollte es endgültig mit der 2:45 Std klappen. 2 Wochen hatte ich in der Türkei zusammen mit einer Gruppe von fast hundert Leuten von Greifs Sport Reisen trainiert und dort knapp 400 km gelaufen. Auch mein Trainer Peter Greif war fest davon überzeugt das die 2:45 ein realistisches Ziel sind.
Das Wetter am Sonntag war für einen Marathon eigentlich ideal. Leider fand ich die ersten 5 km keine konstantes Tempo, entweder ich war 15 sec zu langsam oder 10 sec zu schnell. Bei km 6 passte es dann zum ersten mal und nun ging es auch ganz gut voran. Unterwegs traf ich auch noch einige Leute aus dem Türkei-Trainingslager. Auch Peter stand mehrmals an der Strecke und feuerte mich an. Bei km 30 sagte er zu mir: Los geht's, dein Marathon fängt jetzt erst an, ab hier gilt es. Ich fühlte mich auch noch super, meinen Zeitplan hatte ich immer noch leicht unterboten. Von einem Meter zum anderen war es dann bei km 37 aus. Ich wurde immer langsamer und kam fast nicht mehr voran. Ich musste mich wirklich quälen um nicht stehen zu bleiben. Immer wieder rechnete ich, ob es doch mit der 2:45 klappen könnte, noch hatte ich Reserven, die aber immer mehr dahin schmolzen. Doch irgendwann kam dann doch die Zielgerade in Sicht. Zum Glück stand Klaus dort und schrie: Das wird knapp mit deinen 2:45, lauf doch!! Ich biss noch mal auf die Zähne, doch die Enttäuschung war riesig: 2:45:17!!! Aber ich hatte ja noch eine Hoffnung: Meine Netto-Zeit. Und siehe da, alles genau getimet: 2:45:00! Das soll erst mal einer nachmachen!
Frankfurt

27.Oktober 2002

3:10: 57  Std

456.

78.

Jetzt hatte ich mich so auf diesen Marathon gefreut und dann so was! Schon seit ein paar Wochen war das Wetter ziemlich schlecht und am Marathon-Morgen waren die letzten Hoffnungen auf eine Wetterbesserung in letzter Minute dahin. Es schüttete wie aus Eimern. Ich konnte mich aber irgendwie nicht damit abfinden schon von Anfang an langsamer zu laufen und beschloss deshalb volles Risiko zu gehen und so anzugehen das es theoretisch doch zu Bestzeit langen könnte. Die ersten 10 km vergingen wie im Flug und auch bei der Hälfte lag ich mit meiner Zeit trotz immer wieder einsetzendem Regen und immer stärker werdenden Wind noch voll im Soll. Doch dann ging es ziemlich schnell. Bei km 25 war plötzlich "der Ofen aus". Meine Oberschenkel waren mit einem Schlag dick und ich kam nur noch mühsam voran. Immer wieder musste ich Gehpausen einlegen. In meinen 12 Marathons zuvor hatte ich bisher einmal vor dem Ziel aufgegeben (Hamburg 2000)  und mir danach vorgenommen das ich das nie mehr mache, sondern immer irgendwie weiterlaufe. Also quälte ich mich 17 km bei furchtbarem Wetter irgendwie Richtung Ziel. Ich rechnete fest damit das Jens bald von hinten kommt, aber ihm ging es kein bisschen besser als mir. Also musste ich alleine weiter. Immer länger wurden meine Gehpausen, nur wenn Zuschauer dastanden joggte ich. Irgendwann war mir auch das egal. Angekommen bin dann doch irgendwie, die erste Hälfte in 1:22 Std, die zweite in 1:48 Std. Naja, Medaille um den Hals, Nudelsuppe in den Hals und schon war die Laune wieder viel besser. Was würden viele Läufer geben wenn sie einmal eine 3:10 laufen könnten!
Dortmund

11.Mai 2003

2:43:39

12.

3.

Eigentlich wollte ich nicht nach Dortmund. Warum sollte ich mich Monate lang auf einen Marathon vorbereiten um dann von Bochum nach Dortmund zu laufen, über jede Menge Hügel und 240 Höhenmeter? (Zum Vergleich: Der Hamburger Marathon hat ca. 20 HM) Da ist sowieso keine neue Bestzeit möglich. Aber die Mehrheit der TV-Läufer hatte sich für den Ruhr Marathon entschieden und alleine wo anders starten wollte ich auch nicht, war ja die letzten Jahre immer lustig gewesen. So stand ich also trotzdem gut gelaunt in Bochum im Läuferpulk, ich hatte mich sogar bis in die 3. Reihe vorgedrängelt. Nachdem sich Herbert Grönemeyer mit dem Startschuss fast 10 Minuten Zeit gelassen hatte stürzten mal wieder alle wie die Verrückten nach vorne. Ich fand sofort meinen Rhythmus und lies mich von den anderen nicht beeindrucken. Besonders in der 1.Hälfte waren die Anstiege versteckt, nach dem Halbmarathon war es zwar auch noch wellig, aber im Großen und Ganzen doch mehr runter als hoch. Die Temperaturen stiegen unaufhaltsam an und erreichten gegen Mittag 22°C. Ich versuchte immer die Straßenseite zu erwischen in der mehr Schatten war. Bergauf konnte ich mein Tempo fast gleich halten und musste deshalb bergab auch nicht anziehen. Der Vorteil an meinem gleichmäßigen Tempo: Zwischen Kilometer 5 und 42 überholte ich circa 300 Läufer, wurde aber selbst nur von einem überholt! Wie bei jedem Marathon waren die letzten Kilometer natürlich hart, aber schon bei Kilometer 32 fing ich an zu rechnen wie schnell ich im Schnitt laufen musste und eine neue Bestzeit zu schaffen. Dann schaute ich bei jeder Kilometermarkierung gespannt auf die Uhr, und fast jedes Mal konnte ich den Schnitt noch unterbieten. Bei Kilometer 39 wusste ich: Hier brennt nichts mehr an, trotz Hitze und Höhenmeter wird das eine neue Bestzeit! Aber warum rufen mir immer wieder  Zuschauer "12" zu? Das ich zwölfter bin können sie ja nicht meinen, bei fast 10000 Startern, oder?  Doch, meinten sie! Im Ziel konnte ich es nicht glauben, eine super tolle Zeit und vor mir nur 11 Finisher. Die Anderen 7077 kamen erst nach mir in Dortmund auf dem Borsigplatz an.
Kein Wunder das die Masseurin, nachdem sie mich während der Massage anscheinend mehrmals vergeblich anzusprechen versuchte hinterher zu mir meinte: "Gell, mit dem Kopf  bist du noch nicht richtig im Ziel?!?!"
Ich konnte es wirklich erst nicht fassen, ich erfuhr dann noch das ich in meiner Altersklasse sogar 3. geworden war. Aber das wichtigste war eindeutig die Zeit.
Frankfurt (Inliner)

26.Oktober

1:28:20

89.

21.

Zum zweiten Mal stand ich mit Rollen an den Füßen an einem Marathonstart. Diesmal allerdings nicht ganz freiwillig. Weil ich nicht laufen durfte stieg ich im Training auf Inliner um dann packte mich das Fieber. Ich habe viel trainiert mich dann für Frankfurt angemeldet. Pünktlich ging es los und beim Inlinern geht's es am Anfang anders zu als beim Laufen: Da ist nichts mit Kräfte einteilen, es geht sofort im Sprint los denn jeder will eine gute Gruppe erwischen. Alleine geht nämlich hier gar nichts, nur im Team mit Windschatten kann man eine gute Zeit fahren. Bis Kilometer 7 waren die Straßen noch ziemlich feucht und in den Kurven wurde es teilweise ziemlich gefährlich. Auch beim Beschleunigen fehlte der richtige Grip. Doch allmählich wurde es trocken und das Tempo wurde höher. Allerdings harmonierte die Gruppe nicht optimal. Immer wieder wurde das Tempo verschleppt und niemand wollte vorne im Wind fahren. Nach 20 Kilometern war es plötzlich in einer Kurve wieder nass, niemand hatte damit gerechnet. Direkt vor mir stürzte ein Fahrer und riss noch mehrere andere mit. Ich hatte jedoch Glück und konnte gerade noch ausweichen. Die Gruppe wurde aber so schon wieder auseinander gerissen. Ich fuhr schon wieder ganz vorne und mit noch ein paar anderen versuchte ich zur Gruppe vor uns aufzuschließen. An einer leichten Steigung gelang uns das auch, doch ich war danach so platt das ich gleich wieder nach hinten herausfiel.
Zum Glück kam noch jemand von hinten und wir fuhren wieder nach vorne. Ich musste unheimlich kämpfen um irgendwie dranzubleiben, rutschte aber immer wieder ganz nach hinten. Zum Glück kamen wir bald zu einer leichten Abfahrt und ich schaffte es innerhalb weniger Minuten zu regenerieren. Danach konnte ich wieder problemlos mithalten. Die zweite Hälfte fuhren wir dann sogar schneller als die erste und am Ende war ich mit meiner Zeit noch ganz zufrieden, vor allem wenn man bedenkt das der Sieger gerade einmal 10 Minuten vor mir war. 
Kandel

14.03.04

2:57:33

60.

3.

Warum Kandel? Es sollte mal was anderes sein. Man läuft größtenteils im Wald, hat aber trotzdem eine schnelle und absolut flache Strecke. Außerdem finde ich den Termin nicht schlecht, jetzt kann ich mich in Ruhe auf Biel vorbereiten. Ja, und wie war es jetzt in Kandel?
Die Rahmenbedingungen haben hier wirklich gepasst. Die Organisation war perfekt, kein Wunder, es war ja auch schon der 28. Bienwaldmarathon. Auch die Strecke ist in Ordnung, immerhin fanden hier schon zweimal die Deutschen Meisterschaften statt. Und auch das Wetter hat sich zusammengerissen, bis auf ein wenig Wind eigentlich ideale Laufbedingungen.
Im Training hatte ich mehrmals mein Marathontempo geübt und ich hatte immer ein gutes Zeitgefühl bewiesen. Aber hier bin ich dann doch wieder viel zu schnell losgelaufen. Nach einem Kilometer der Schock: 3:36min! Fast 20 Sekunden zu schnell! Der nächste dann in 3:43min immer noch weit unter der Vorgabe. Doch danach lief es wie am Schnürchen: Wir waren eine gute Gruppe und hatten ein sehr gleichmäßiges Tempo. Bei Kilometer 13 bogen dann die Halbmarathonläufer ab und wir waren plötzlich nur noch zu zweit. Zusammen liefen wir weiter. Zuschauer gab es nur an den Verpflegungsstellen und kurz vor dem ersten Wendepunkt. Dort sorgte eine Blaskapelle für tolle Stimmung. Hier kamen uns dann auch schon die ersten entgegen. Viele waren es aber nicht, gerade mal sieben Läufer durften vor uns umkehren. Unser Tempo passte weiter genau, immer um die 3:50min, maximal 3 Sekunden Abweichung. Irgendwann ließ dann mein Laufpartner abreißen und ich musste alleine weiter. Halbmarathon: Knapp unter 1:22 Std, genau im Plan! Aber es dauerte gar nicht lange und ich verlor plötzlich immer mehr Tempo. Bei Kilometer 27 rutschte ich zum ersten Mal über die 4 Minuten Grenze und kam auch nicht mehr darunter. Jeden Kilometer wurde ich nun ein bisschen langsamer. Von hinten kamen immer mehr Läufer die ich ziehen lassen musste. Dann wurde es richtig heftig, nach 37 Kilometern konnte ich nicht mal mehr unter 5 Minuten laufen, der Tiefpunkt war dann bei km 39: 5:27min für einen läppischen Kilometer! Na ja, ich hatte gemerkt das ich noch unter 3 Stunden komme, warum sollte ich mich jetzt noch unnötig quälen. Auf ein paar Sekunden kam es ja jetzt sowieso nicht mehr an. Irgendwann kam dann das Bienwaldstadion in Sicht. Hier mit einer neuen Bestzeit einzulaufen wäre bestimmt toll gewesen! So drehte ich total fertig und ein bisschen frustriert meine letzte Stadionrunde und rettete mich als 60. ins Ziel.
Bad Arolsen

27.11.04

2:43:14

3.

1.

Wo soll ich im Herbst nur Marathon laufen? Doch wieder Frankfurt, obwohl das Wetter dort immer so schlecht ist? Nach dem ich den ganzen August wegen meiner OP nur auf dem Sofa verbracht habe und natürlich auch im September nicht gleich wieder richtig loslegen konnte viel die Wahl dann auf Bad Arolsen. Durch den späten Termin hatte ich noch die besten Chancen wieder ganz fit zu werden und zum Jahresabschluss doch noch einen guten Marathon zu laufen. Schon am Dienstag war ich hingefahren um vorher noch ein bisschen Urlaub zu machen. Ich hatte mein Mountainbike dabei und bin dann Donnerstags schon mal die Strecke abgefahren. Es war sehr kalt, der Boden hart gefroren, also von der Strecke her eigentlich gute Bedingungen. Auf Bestzeit konnte ich hier mit den vielen Höhenmetern (ca. 600) nicht hoffen, aber die Siegzeit aus dem Vorjahr mit 2:48 Std ließ mich hoffen. Wenn ich unter 2:50 bleiben könnte würde ich ganz vorne mitlaufen.
Über 700 Läufer hatten sich dann am Samstag am Ufer des Twistessees versammelt und um 11 Uhr ging es dann los. Die ersten 3 Kilometer am Ufer des Sees entlang waren flach und die Konkurrenz rannte los als müsste sie hier schon möglichst viel Zeit für die Berge rausholen. Die beiden ersten waren deutlich über meinem Leistungsvermögen, aber dahinter bildete sich eine Fünfergruppe, unter anderem mit dem Vorjahressieger Martin Wahl. Einen Kilometerschnitt von 4 Minuten hatte ich mir vorgenommen, im Flachen vielleicht etwas schneller. Kilometer eins: 3:39 min, viel zu schnell. Doch die nächsten beiden waren auf die Sekunde genauso schnell. Ich dachte mir vielleicht ist es besser hier in der Gruppe zu bleiben und nicht schon am ersten Berg alleine zu laufen. Dann kam der erste Anstieg und wir waren sehr bald nur noch zu zweit. Hier im Wald spritzte der Matsch bis an den Kopf. Wir machten abwechselnd Tempo und nach knapp 12 Kilometern hatten wir plötzlich wieder Sichtkontakt zum Zweiten. Unser Tempo war weiterhin hoch (Die ersten 10 Kilometer in 37:46min) und so waren wir bald zu dritt. Nach weiteren 3 Kilometern kam wieder ein richtig heftiger Berg und unser neuer Begleiter musste jetzt abreißen lassen. (Er stieg nach der Hälfte ganz aus). Die meiste Zeit war ich jetzt vorne, ich merkte das nicht nur eine gute Platzierung sondern auch eine Spitzenzeit möglich war. Halbmarathon in 1:21Std! Wir wurden jetzt immer mal wieder von Regenduschen "erfreut". Kilometermarkierungen gibt es immer nur im unregelmäßigen Abständen. Nach 26 Kilometern ein steiles Bergabstück das direkt in eine Rampe mündet. Hier kann ich zum ersten mal meinem Begleiter nicht mehr folgen. Einige Zeit später kann ich ihn allerdings wieder überholen, er musste mal in die Büsche. Nachdem er wieder aufgeschlossen hat laufen wir wieder einige Zeit zusammen. Bei Kilometer 31 haben wir dann den letzten Anstieg geschafft und es geht 4 Kilometer bergab. Meine Begleitung will es noch mal wissen, er greift noch mal an und will den Ersten jagen. Ich will eine warme Dusche, aber davor kommen erst noch 10 Kilometer. Auf dem Bergabstück kann ich meinen Kilometerschnitt halten, danach fängt die Rechnerei an: Wie schnell muss ich für eine neue Bestzeit laufen, was kommt für eine Zeit raus wenn ich pro Kilometer 15 Sekunden verliere? Mit diesen und ähnlichen Rechenspielen lenke ich mich ab und vergesse meine schmerzenden und eiskalten Oberschenkel. Bei Kilometer 37 laufe ich an der Pension vorbei in der ich die letzte Woche gewohnt habe. Hier stehen schon einige und feuern mich an. Sie sind natürlich begeistert das ich hier als Dritter vorbeikomme. 2:25:26 zeigt die Uhr bei Kilometer 38 an. Ich kann sogar Bestzeit laufen wenn ich meinen 4 Minuten-Schnitt nicht mehr halten kann. Ein Radfahrer kommt von hinten: "Du brauchst dir keine Sorgen machen. Du hast nach hinten mindestens 2 Minuten."  Ich will jetzt aber die Bestzeit und kämpfe jetzt um jede Sekunde werde aber immer langsamer 4:08min - 4:17min - 4:25min. Noch 1200m und 5 Minuten Zeit, das klappt!
Die Uhr bleibt bei 2:43:14 stehen und ich bin überglücklich. Von oben bis unten vermatscht und nass stehe ich da grinse vor mich hin und lasse mich vom Chef-Organisator  Kuhaupt ausfragen. Bestzeit! 3.Platz! Altersklassensieg! Besser kann doch ein Marathon nicht enden?!?
Würzburg

17.04.05

2:42:56

15.

3.

Sehr viel hatte ich mir vorgenommen für meinen 17. Marathon. Wie schon vor 3 Jahren war ich mit Peter Greif in der Türkei im Trainingslager. Schon vorher war ich gut in Form, wie ich bei meinen  Siegen in Harreshausen und beim Wiesbadener Berglauf beweisen konnte. Auch meine Halbmarathonzeit von 1:14:02 in Frankfurt deutete auf eine Zeit unter 2:40 Std hin. Leider hatte ich die letzten zwei Wochen Probleme mit der Knochenhaut im Schienbein und konnte nur noch Radfahren statt laufen.
Das Wetter war nicht schlecht, vielleicht ein bisschen zu warm. Von den Schmerzen die mich in den letzten Wochen geplagt hatten merkte ich so gut wie gar nichts. Ziemlich schnell konnte ich mein Tempo und eine gute Gruppe finden. Ich war in der Spitzengruppe der Unterfränkischen Meisterschaften. Einen Kilometerschnitt knapp unter 3:45 min hatte ich mir vorgenommen und es lief super. Bei Halbmarathon lag ich mit 1:19 Std  genau im Plan. Nachdem die Halbmarthonis abgebogen waren und wir uns auf die zweite Runde machten wurde es deutlich einsamer. Auch die Zuschauer und die Helfer an den Verpflegungsstationen schienen sich eine Auszeit zu nehmen. Trotzdem konnte ich problemlos mein Tempo halten. Bis km 30 ein perfektes Rennen. Jetzt merkte ich so langsam meine Oberschenkel und schon 2 Kilometer danach ging es dann ziemlich schnell bergab. Von Kilometer zu Kilometer verlor ich mehr Zeit. meine Gruppe zog davon. und für mich begann eine richtige Quälerei. Ich schlurfte durch die Würzburger Altstadt, schleppte mich über die Brücke. Auch Rainer Kirsch aus dem Trainingslager war mittlerweile an mir vorbei. Nicht nur meine Zielzeit von 2:38 war weg, auch mit "Sub 2:40" konnte es nichts mehr werden. Irgendwie hab ich es dann doch noch geschafft wenigstens die Bestzeit etwas nach unten zu drücken.
Bei den Bayerischen Meisterschaften hol ich immerhin noch den 10. Platz, bei den Unterfranken werde ich Vierter.

Berlin

 

2:47:11

335.

63. MHK

Der nächste Angriff auf die 2:40! Alles hat gestimmt, die Vorbereitung, die Form. Dann kam der Husten. Genau eine Woche vor dem Start wurde ich krank. Bis Donnerstag war zwar das Schlimmste überstanden, aber für eine Marathonbestzeit muss halt nun mal alles passen. Aber das Hotel war gebucht, ich wollte ja anschließend noch eine Woche in Berlin dranhängen. Samstags traf ich mich noch mit Jens, der mit dem Flieger angereist war und wir genossen das schöne Wetter und die Sonne.
Da ich die letzten Tage nichts mehr von meiner Krankheit spürte entschloss ich mich volles Risiko zu gehen und trotz allem auf eine Endzeit von 2:39 anzulaufen. Für die Zuschauer war es ein perfektes Wetter und sie waren auch in Massen gekommen, eine unglaubliche Stimmung an der gesamten Strecke. Leider war es für die Läufer ein bisschen zu warm. Ich fühlte mich aber nicht schlecht, bei Halbmarathon war ich exakt im Zeitplan und auch bei km 30 stimmte so weit noch alles. Wie schon im Frühjahr in Würzburg legte dann bei Kilometer 32 jemand den Hebel um. Die Zeit rannte davon und ich hinkte hinterher. Eine Quälerei wie ich sie schon lange nicht erlebt hatte. Kilometerzeiten teilweise über 6 Minuten! Irgendwann waren 2:45 Std um und vom Ziel immer noch nichts zu sehen. Ich war froh als ich endlich die Medaille um den Hals hängen, konnte mich aber kein bisschen freuen. Soviel Frust hatte ich noch nach keinem Marathon, zum Glück entschädigte die Woche Berlin-Sightseeing für alles. Ich schieb den Einbruch jetzt einfach mal auf die Krankheit. Eine Woche später hätte alles wahrscheinlich ganz anders ausgesehen. Da konnte ich nämlich gut regeneriert, praktisch auf dem Nachhauseweg meinen Sieg beim Radebeuler Treppenlauf feiern.

Bad Staffelstein

09.April 2006

2:46:29

1. Ges

1. AK

Gestern war es endlich soweit. Nach einer langen Vorbereitung stand jetzt der erste Saisonhöhepunkt an. Dafür hatte ich mir den Obermain Marathon in Bad Staffelstein ausgesucht. Ich hatte diesmal keine Lust auf Bestzeit und einen weiteren Versuch die 2:40 Std zu unterbieten. Da kam mir der schwere Landschaftsmarathon mit 680 Höhenmetern gerade recht. 
Vor dem Start traf ich auch noch ein paar bekannte Gesichter: Wolfgang Lex vom TV Goldbach rannte den Halbmarathon. Manfred Fimmel aus Pflaumheim, den ich gestern schon getroffen habe muss auch hier irgendwo unter den knapp 900 „Halben“ sein. Auch Matthias Schmitt von der LG Würzburg sah ich nach langer Zeit mal wieder. Wir standen 2000 zusammen mit einer Bundeswehr Mannschaft an Start zum Hamburg Marathon und von Mai - November 2000 waren wir zusammen in Suva Reka im Kosovo im Rahmen der KFOR – Mission. 
Punkt 9:00 schickte uns der Bürgermeister bei super Laufbedingungen auf die Strecke. Es bildete sich sofort eine Spitzengruppe mit 5 Läufern. Ich ging erstmal mit, immerhin hatte ich mir einen Platz in der Top 5 vorgenommen. Der Vorjahressieger Rudolf Paulus (SSG Königswinter) erhöhte das Tempo nochmals und hatte schnell einen kleinen Vorsprung. Km 1: 3:33 min. Viel zu schnell, ich lies mich zurückfallen und lief mein eigenes Tempo. Nach 2,5 Kilometern der erste leichte Anstieg. Dann ging es endlich los. Immer weiter zog sich die Strecke nach oben Richtung Kloster Banz. 
Ich war mittlerweile wieder in die Spitzengruppe vorgelaufen, die jetzt nur noch aus 3 Läufern bestand. Paulus machte Druck, ich ging mit und zusammen erreichten wir den ersten „Höhepunkt“. Stephan Gunzelmann (LAC Quelle Fürth) stieß auf dem folgenden Bergabstück wieder zu uns. Als es ins Flache ging hatten wir schon gut 200m Vorsprung. Die Führung wechselte jetzt ständig, aber das Tempo war nicht extrem hoch. Die Kilometer 10 bis 14 lagen alle um die 3:50 min/km. 
Langsam wurden die Scharen der Nordic Walker immer dichter. Sie hatten anfangs eine andere Strecke und waren jetzt wieder auf unserer Strecke. Platzmachen ist nicht, lieber dem Führungs-Radfahrer noch eine blöde Bemerkung hinterher rufen, wenn der sagt: „Bitte hintereinander laufen!“ Als das Gedränge am dichtesten war kam auch noch eine Verpflegungsstation dazu. Zusammen mit Gunzelmann nahm ich mir einen Becher Wasser. Bloß nicht den Kontakt verlieren, trotzdem möglichst viel hinunter bekommen, jeder der schon mal Marathon gelaufen ist, weiß das es da hektisch werden kann. Ohne Zusammenstoß haben wir die Situation gemeistert, an der Kreuzung rechts ab, den Walkern hinterher. Plötzlich Geschrei von hinten: Wir sind falsch abgebogen. Die Marathonstrecke geht links ab. Gunzelmann bekommt es gar nicht mit, ich schreie mir die Lunge aus dem Leib. Endlich bleibt auch er stehen und dreht um. Paulus der ein bisschen hinter uns war hat plötzlich 100 m Vorsprung. Aufgrund der Kilometerzeiten vermute ich, dass ich etwa 20 – 25 sec verloren habe. Jetzt bloß ruhig bleiben, keinen Zwischensprint. Schnell wieder das eigene Tempo finden und dann sehen was passiert. Jetzt steht auch langsam der Anstieg Richtung Vierzehnheiligen an. 
Ich komme immer näher und kann endlich wieder aufschließen. Lange zieht sich der Anstieg hin, aber genau wie ich es mag. Hier kann man schön mit Kraft hochdrücken. Hier kommen mir meine dicken Radfahrer-Oberschenkel zugute. Ich zieh mein Tempo durch und bin plötzlich alleine. Bei Kilometer 15 hat man auch den zweiten Anstieg geschafft. Auf einem Höhenweg, den ich mal als „wellig“ bezeichnen würde geht es jetzt zur letzten Prüfung, dem Staffelberg. 50 Meter vor mir fährt als Führungsfahrzeug ein Quad, das die Wanderer von den Wegen scheucht und die Verpflegungsstationen warnt, dass gleich der Erste kommt. Neben mir zwei Radfahrer die mich auf die nächsten Kilometer vorbereiten, mir sagen wann ein Anstieg kommt, wie lange das nächste Bergabstück ist und auch immer mal wieder nach hinten schauen. Kurz nach Kilometer 20 kommt dann noch eine brutale Rampe, nur ein paar hundert Meter lang, aber steil und auf felsigem Untergrund. Das tut zum ersten Mal richtig weh. Aber wer das geschafft hat, hat das Gröbste hinter sich. Die 681 Höhenmeter sind bis auf ein paar kleinere Reste erledigt.

Eine große Runde auf dem Staffelberg herum, einen Blick in die Landschaft, dann geht es bergab. Als ich wieder auf den Weg einbiege den ich schon nach oben gelaufen bin kommt gerade der 4. herauf. Gunzelmann ist schon auf der Runde und Paulus hat gut die Hälfte der Runde hinter sich. Halbmarathon. 1:25:30 Std. Mein Ziel unter 2:50 zu bleiben scheint realistisch, die zweite Hälfte sollte doch ein bisschen einfacher werden. Aber 21 Kilometer laufen sich auch im Flachen nicht von alleine und es kann immer noch viel passieren. Immer mehr Marathonis kommen mir jetzt entgegen. Fast alle haben ein paar nette Worte und feuern mich an. Aber jetzt fliegen die Kilometer erstmal nur so dahin: 3:35min; 3:26min; 3:39min; 3:41min; 3:36 min. Ich denke an den Rat von Jens, der letztes Jahr hier gelaufen ist: „Übertreibe es bergab nicht, schau lieber, dass du zum Ende im Flachen noch zulegen kannst“ Ich laufe ohne Druck bergab, hier hätte ich sicher noch einiges herausholen können. Aber die Angst wieder so einzubrechen wie letztes Jahr in Würzburg oder Berlin ist groß. Der Vorsprung ist mittlerweile auf ca. 2 min angewachsen und der Gedanke dass ich hier vielleicht einen Marathon gewinnen kann kommt so langsam hoch und schnürt mir den Magen zusammen. Was ist, wenn ich jetzt so lange vorneweg laufe, irgendwann der Mann mit dem Hammer kommt und ich auf den letzten Metern noch überrollt werde? Positiv denken. Mal wieder eine Verpflegungsstation, willkommene Abwechslung. Ich rufe laut und deutlich: Wasser! In die Hand bekomme eine Becher Cola. Gibt es ein Getränk das ich mehr hasse wie Cola? Ich glaube nicht. Der Radfahrer dreht um und holt mir einen Becher. Netter Zug von ihm, besonders wenn man bedenkt, dass der Vorjahressieger und mein härtester Verfolger heute, sein Schwager ist, was ich aber erst im Ziel erfahre! Der größte Teil des Wassers geht diesmal für meine knallheißen Oberschenkel drauf, die sich anfühlen als wollten sie explodieren. Bei der Nächsten Verpflegung bei Kilometer 30 dann eine super La-Ola-Welle für mich und eine Wahnsinns Anfeuerung. Ich bedanke mich in dem ich winke und versuche zu lächeln. Dann der Spruch der Tages von einer Helferin: „Leck mich am Arsch, der düst hier vorbei und grinst noch dabei!“ Das tröstet mich, immerhin äußerlich sehe ich scheinbar noch locker aus. Ich fühl mich wenigstens deutlich besser als zum gleichen Zeitpunkt in Berlin. Noch 12 Kilometer. Ich muss an Edgar denken. Mit ihm zusammen hab ich den langen Lauf mit 12 km Endbeschleunigung gemacht. Wenn ich das Tempo von damals durchlaufe, könnte es schon fast langen. Aber ich bin sogar schneller. Kilometer 31 – 36 alle in etwa 3:45 min/km. Trotz dem Wind der teilweise sehr heftig bläst und unheimlich Kraft und Nerven kostet. Viel aufgeholt haben können meine Verfolger auf den letzten Kilometer nicht, auch sie haben den Wind gegen sich und der Vorsprung kann eigentlich nur sehr langsam schmelzen, wenn überhaupt. Das versuche ich mir zumindest möglichst glaubhaft einzureden. Einfach nur das Tempo halten. Eine kurze Unterführung, eine Mini-Anstieg, alles kommt mir jetzt schlimmer vor wie der Staffelberg. Aber das Tempo passt noch immer. Kilometer 38 das erste Mal über 3:50 min, dann 3:58 min. Es geht um einen schönen See herum, wieder starker Wind, schlechte Wege. Lauf schon, in dreizehn, max. vierzehn Minuten hast du alles hinter dir. Ich bekomme die Füße nicht mehr hoch. Die Radfahrer machen mir Mut. Sie wissen dass ich genug Vorsprung habe. Die nächsten beiden Kilometer konstant in 4:11 min. Ein bisschen Qual muss sein, sonst wäre es kein richtiger Marathon. Nach tausend Meter. Durch den Kurpark, an den Solen vorbei, wieder ein paar Halbmarathon-Walker. Dann das Stadion in Sichtweite. Kilometer 42 in 4:34 min. Gott sei Dank, das Ziel kommt kein bisschen zu spät. Noch 195m im Stadion. Ziel eins: Top 5, erreicht! Ziel zwei: unter 2:50 Std, erreicht! Ziel drei: Mit einem Lächeln über die Ziellinie laufen: fast vergessen! Also schnell noch ein bisschen grinsen. Später bekomme ich gesagt, ich hätte noch sehr locker gewirkt auf der Stadionrunde. 
Bei 2:46:29 bleibt die Uhr stehen, ich bekomme die Medaille, meinen Bierkrug. Die Kamera von TV Oberfranken, die mich unterwegs schon mehrmals gefilmt hatte, ist auch schon da. Interviews für zwei Zeitungen und mit dem Fernsehen. Auf einmal sackt mein Kreislauf ein bisschen zusammen. War doch ein bisschen zu viel. Ich muss mich hinsetzen. Der Mann vom Roten Kreuz meint ich sollte zur Massage gehen, mich hinlegen und was essen. Gehen? Da muss man doch vorher aufstehen, oder? Er zieht mich nach oben, ich hätte es ehrlich nicht mehr geschafft, meine Oberschenkel sind völlig am Ende. Der wirklich einzige Kritikpunkt an dieser Top-Veranstaltung und der super Organisation: Die Walker haben mir alle Bananen und Äpfel im Ziel weggefressen! Auch bei der Massage muss ich mich hinten anstellen, die völlig fertigen Halbmarathon-Nordic-Walker blockieren noch alles. Ist schon ein verdammt harter Sport. 
In der Halle sitze ich dann bei Rudolf Paulus und Claudia Welscher, die schnellste Frau war (3:32:08). Er ist schockiert das ich im flachen „nur“ 2:42 Std laufe. Er meinte wenn er von einem 2 Stunden 30 Läufer geschlagen worden wäre, hätte er heute Nacht besser schlafen können. Auch Claudia stichelt immer mal wieder, kurz gesagt, wir haben alle unseren Spaß. 
Nachdem ich meine Torte, Urkunde und weitere Preise bekommen habe, beschließe ich die Freikarte für die Therme noch zu nutzen und lasse meinen Bad Staffelstein „Urlaub“ im 38°C warmen Salzwasser ausklingen

Frankfurt

 Oktober 2006

2:39:37

53. Ges

 Es ist vollbracht. Endlich unter 2:40 Std. Da bin ich dem Rauswurf aus dem Greif Club den Peter mir angekündigt hatte noch mal entgangen.
Ideal waren die Bedingungen ja nicht gerade, der Wind war schon ziemlich heftig. Die Temperaturen hätten durchaus etwas niedriger sein können, aber das fand ich nicht so schlimm.
Das Tempo war von anfang an sehr wechselhaft, einen richtig guten Rythmus fand ich nicht. Aber locker habe ich michgefühlt. Verglichen mit meinen letzten Marathons in Würzburg und Berlin wo schon kurz nach der Hälfte der Ofen aus war hatte ich diesmal keine Muskulären Probleme.
Nach 25 Kilometern dachte ich zwar alles wäre vorbei. Schmerzen wie ich sie noch nie bei einem Lauf hatte. Stiche in beiden Seiten, die Luft blieb mir weg. Gerade hatte ich eine super Gruppe gefunden. Ich dachte schon an Blinddarm, so extrem waren die Schmerzen. Ich wusste genau wenn ich jetzt stehen bleibe kann ich das Rennen abhaken. Ich hängte mich also hinten in die Gruppe, atmete tief und nach 1,5 Kilometern waren alles wieder so als hätte ich nie Probleme gehabt. Komisch, sowas kannte ich noch nicht.
Nach 32 Kilometer dann so langsam etwas Müdigkeit, immer schwerer lässt sich der Schnitt halten. Irendwann hab ich dann angefangen zu rechnen. Wie schnell muss ich laufen um unter 2:40 zu bleiben? Irgendwie hab ich es geschafft. Zum Schluss war es ein heftiger Kampf. Aber der Kopf gibt immer vor dem Körper auf. Und der Kopf hat gepasst. Alleine schon der Wind oder die Seitenstiche hätten mich in einem anderen Rennen vielleicht ganz rausgebracht.
2:39:37 Std stehen jetzt an und warten auf die nächste Verbesserung.
Bad Staffelstein 22.04.2007 2:45:25 1.

1.

Gestern war es so weit, der erste Saisonhöhepunkt stand an.
Am Samstag war ich angereist. Gerne war ich der Einladung des Veranstalters gefolgt. Nach meinem Sieg im letzten Jahr hoffte ich diesmal auf die erfolgreiche Titelverteidigung und eventuell eine kleine Verbesserung bei der Zeit. Die Vorbereitung war nicht ideal. Eine Knochenhautentzündung machte mir laufen teilweise unmöglich. Umso mehr Kilometer kamen dafür auf dem Fahrrad und den Inlinern zusammen. Und die Vorbereitung war scheinbar nicht so schlecht, wie die 1:28 Std beim 25 km Mainuferlauf in Seligenstadt bestätigten. Abends traf ich dann endlich mal wieder Rainer und wir gingen noch zusammen Pizza essen.
Am Sonntag morgen fiel um 9.00 Uhr bei angenehm kühlen Temperaturen der Startschuss.
Rainer und ich gingen sofort an die Spitze und niemand konnte oder wollte mitgehen. So waren wir recht schnell alleine, und am ersten Anstieg nach ca. 4 Kilometern wurde es für mich ganz einsam. Letztes Jahr gingen wir noch in einer Spitzengruppe über das Kloster Banz und erst bei 14Heiligen war ich alleine. Diesmal sollte es also ein 38km Sololauf werden. Die Berge fielen mir sehr leicht, als nach 21 Kilometern die 680 Höhenmeter überstanden waren, zeigte meine Uhr gerade mal 1:22:xx Std an. Die Zeichen für eine Zeit unter 2:45, wie ich mir vorgenommen hatte standen also gut.
Bergab lies ich es schön rollen und auch im Flachen konnte ich anfangs noch schön Druck machen.
Am Ende, so bei km 32 wurde es dann doch langsam hart für mich. Die flachen Kilometer auf den Radwegen mit wenig Abwechslung ziehen sich dann doch ewig hin.
Bei km 38 kam dann noch heftiges Seitenstechen dazu. Ich verlor noch einiges an Zeit, aber am Ende konnte ich doch einen ungefährdeten Sieg in 2:45:25, knapp 4 Minuten vor dem zweiten feiern. Rainer hatte leider zum Ende auch Probleme, konnte aber am Ende als Dritter auch aufs Podest steigen.


zurück